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Es geht auch ohne Mobbing

Hier finden Eltern, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Ideen was wir Erwachsene tun können um gute, liebevolle Führung zu übernehmen, eine Führung die sicherstellt, dass niemand beschämt und beschädigt wird, kein Erwachsener, kein Kind. Mobbing kann nicht überleben, wenn die Erwachsenen gute Führung praktizieren ! Mobbing ist ein Anzeichen für fehlende oder unzureichende Führung durch die Erwachsenen oder diejenigen die die Verantwortung tragen und die Macht haben.

Müssen wir uns wundern, dass Kinder nachmachen, was ihnen zu viele Erwachsene auf zu vielen Ebenen (Wirtschaft, Politik, weltweit) vormachen? – Wir sind aufgefordert Stellung zu beziehen und Zivilcourage zu zeigen.

Ich erinnere mich an eine Geschichte im Buch »Denn alles ist vergänglich« von Irvin D. Yalom, sie heißt Busfahrt. “Ein entmutigtes Mädchen Mary, vielleicht 15, hatte sich heftig mit ihren Eltern gestritten, auch in der Schule war Mobbing ein schlimmes Thema für sie. Sie beschließt, an diesem Tag, die restliche Schulzeit zu schwänzen und denkt zum ersten Mal über Selbstmord nach. Sie steigt in einen Bus und dreht ihre Taschen auf links um damit dem Busfahrer zu zeigen, dass sie kein Geld hat. Sie zittert vor Kälte, deshalb lässt sie der Busfahrer mitfahren. Angekommen am Ende der Strecke, stellt der Busfahrer den Motor ab, um eine Zigarette zu rauchen und entdeckt Mary, die immer noch im hintersten Eck des Busses kauert. Warum steigst du nicht aus? Mary erzählt, dass sie am anderen Ende der Strecke wohnt. Sie kommen ins Gespräch und er lädt Mary ein, vorne an der Heizung zu sitzen. Sie fahren den ganzen Tag im Bus hin und her und reden viel.“ Zitat Mathias Voelchert

 Was ist nur die Botschaft in deinem Tun? Ich habe so viel nachgedacht, wie ich meine Schüler dazu bringen kann schlechte Gewohnheiten, Mobbing, Grobheiten, Unverschämtheiten zu unterlassen. Natürlich wissen die Kinder und Jugendlichen was sie zu tun und zu lassen haben, das brauche ich ihnen nicht zu sagen! Jetzt weiß ich auch noch: Jeder Einzelne hat damit eine Botschaft an mich/uns verpackt, deren Kern immer ist: „Ich habe eine Not, bitte helf’ mir!” Erst als ich mich auf die Suche nach dieser Not begeben habe, kam ich in die Nähe dieser Not und konnte körperlich das Leid spüren, das dieses Kind, dieser Jugendliche, erlitt. Erst jetzt war ich überhaupt in der Lage, wirksam zu sein. Und den Mensch hinter diesen schlechte Gewohnheiten zu sehen. Das war auch der Zeitpunkt, ab dem dieser Mensch sein spezielles Verhalten nicht mehr brauchte. Mathias Voelchert

A.      WICHTIG: Unterstützung zur Selbsthilfe! Kannst du helfen?

Sue Young erklärt in ihren Videos ihren innovativen und lösungs- und beziehungsorientierten Ansatz zur Unterstützung bei Mobbing in Schulen. Sie erläutert in ihren Videos detailliert, was wir Erwachsenen im Detail tun können, um Kindern zu helfen sich selbst zu helfen: Sue Young = Der Support Group Approach ist ein Weg zu reagieren, wenn jemand in der Schule gemobbt wird, oder sich gemobbt fühlt. Du kannst andere Kinder, die sie kennen, die möglicherweise wissen, dass sie Schwierigkeiten haben, um Hilfe bitten. Es ist ein sehr effektiver Weg, auf Mobbing zu reagieren. Es ist, ehrlich gesagt, der effektivste Weg den wir kennen, um auf Mobbing zu reagieren. Damit das Kind wieder fröhlich ist in der Schule. In 14 Interviews erläutert Sue Young den Weg um mit Mobbing in der Schule und anderen Einrichtungen Schluss zu machen.

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B.      »Courage Video«

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C.      Mobbing: “So Bilder zu posten, ist schon krass!“

Baden-Württemberg kämpft mit einem Pilotprojekt gegen Mobbing an Schulen. Wie sehen die Schüler das Thema? Besuch in einer neunten Klasse. (…) Je nach Studie haben entweder viele oder sogar erschreckend viele Schüler selbst schon Ausgrenzung erfahren, Beleidigungen und körperliche Attacken erlitten. In einer Befragung der Uni Lüneburg gab kürzlich fast jeder dritte Schüler an, in letzter Zeit mindestens einmal “fertig gemacht oder schikaniert” worden zu sein.

den ersten Beitrag von Matthias Kohlmaier in der SZ lesen

 

  1. Was bei Mobbing zu tun ist: Was Eltern und Lehrer tun können: Ansprechpartner suchen, “Eltern machen in einer solchen Situation einen ganz großen Fehler: Sie gehen viel zu stark in die Symbiose mit ihrem Kind”, sagt die Schulpsychologin Michaela Wenn Eltern nur mit dem Kind litten, könnten sie ihm kaum noch helfen. Aufgabe der Erziehungsberechtigen wäre es vielmehr, mit ihrem gemobbten Kind konstruktiv und ohne zu viel Emotion zu besprechen, was passiert ist und was nun passieren soll.

den zweiten Beitrag von Matthias Kohlmaier in der SZ lesen

E.       Wir schauen hin! – Vier Videos – Ideen zur Veränderung von Mobbing:

Schauen Sie die Videos mit ihren Schülern an, schauen Sie sie mit ihren Kindern

an, sprechen Sie darüber, was Mobbing für sie bedeutet (hat) und für Kinder bedeutet…

Ea) Rothaarig – Wir schauen hin! – Mobbing gibt es nur, wenn die Leitfiguren versagen.

Stärkung des Selbstwertgefühls – bei meinem geht es nicht darum, was ich kann, sondern wer ich bin und was ich davon halte, so zu sein. Wie viel weiß ich über mich selbst? Wie stehe ich zu diesem Wissen? Mehr im Link

Eb) Looser – Wir schauen hin! – Mobbing gibt es, wenn sich die Leitfiguren den Peinigern anschließen.

– Feinde des Selbst(wert)gefühls: Physische und psychische Gewalt, sexuelle Übergriffe. Die Definitionsmacht der Erwachsenen. Kritik. Das „Projekt“ der Eltern zu sein. In diesem Video spürt ein Junge die erniedrigenden Worte der anderen wie Schläge. Mehr im Link

 Ec) Unsichtbar – Wir schauen hin! – Mobbing gibt es, wenn keine Leitfiguren zur Orientierung da sind.

Selbstvertrauen und Selbstwert sind nicht dasselbe! Ich habe Vertrauen in meine Leistung. Je besser ich in etwas bin, desto mehr Selbstvertrauen habe ich auf diesem Gebiet. – Ich bin wertvoll für andere das stärkt meinen Selbstwert. In diesem Video ist ein Mädchen fast unsichtbar, weil es von so vielen nicht beachtet wird, oder blöd angeredet wird. Bis plötzlich… Mehr im Link

 Ed) Mobbing am Arbeitsplatz – Wir schauen hin!

Mobbing ist immer eine Führungsproblem, wenn die die Führung haben nicht gut für die Beziehungen sorgen. – Das Ziel guter Führung ist Vertrauen – von denen die geführt werden – zu denen die führen! Ein besserer Familienvater, ist ein besserer Mitarbeiter und besserer Vorgesetzter. Alle Familien stehen immer wieder vor Herausforderungen, die Entwicklung und neue Perspektiven verlangen. Mehr im Link

  

F.       Mobbing gibt es, wenn wir Schuld zuweisen und nicht von uns reden.

»Gute Lehrer verbinden Theorie mit Leben.« Der Japanische Lehrer Toshiro Kanamori, zeigt in dem preisgekrönten Film „Children full of life“ wie er das macht. Er glaubt, dass es die Aufgabe von Lehrern ist zu zeigen was man z.B. mit Mobbing macht: Der Film zeigt wie diese Klasse die Verwandlung schafft: Statt sich hinter Du-Botschaften zu verstecken, schmerzhafte Ich-Botschaften zu geben. Kanamori: „Ich habe etwas Falsches gemacht, das sagte keiner von euch“. „Ihr beschuldigt alle anderen, und sprecht nicht von euch selbst“.

 

Um die Wirkung von Mobbing sichtbar zu machen bittet Kanamori die Viertklässler ihre innersten Gefühle aufzuschreiben und sie in der Klasse vorzulesen. – Indem sie ihre Erlebnisse so teilen, beginnen die Kinder zu verstehen wie wichtig es ist, sich wirklich um ihre Klassenkameraden zu kümmern. Dieser Dialog beschäftigt die Kinder über Tage, auch während des gemeinsamen Mittagessens, auch da ist Kanamori gefordert. Schule wie sie viele Schüler, Lehrer, Eltern gerne hätten. Sollten wir uns trauen die Lehrpläne umzuschreiben, oder doch lieber alles lassen wie es ist?

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Foto von Noah Silliman auf Unsplash

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