Lehrer zu sein ist ein helfender Beruf. Lehrer helfen den Kindern Kenntnisse zu erwerben und die Welt zu begreifen. Durch die individuelle Hilfe beim Lernen erweisen sie den Schülern besondere Achtsamkeit.
»Ich glaube, dass wir an einer Zeitenwende stehen, etwas wie eine zweite Aufklärung, wo es nicht mehr um die Gestaltung im Außen geht, sondern wo es darum geht uns selber zu verstehen. Uns selbst gegenseitig die Chance zu geben unsere Potentiale zu gestalten! Dazu bräuchten wir keine andere Schule! Dazu bräuchten wir eine andere Beziehungskultur.«
Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther
Jedes Kind ist anders: »Die motorische Aktivität im Alter zwischen 1 und 15 Jahren liegt (bei völlig ‘gesunden’ Kindern) bei 2000 Arm- + Beinbewegungen – pro Stunde! Der Wortschatz mit 5 Jahren liegt (bei völlig ‘gesunden’ Kindern) zwischen 1500 und 7000 Worten. Obwohl die o.g. tausendfach belegten Beobachtungen seit Jahren bekannt sind, setzt unser Schulsystem auf Vereinheitlichung/Homogenisierung im Unterricht. Dabei ist völlig klar: »Wir kriegen die Vielfalt nicht weg! Je schneller wir das kapiert haben, desto besser für die Kinder«! Die Verschiedenheit liegt im Kind selbst! Die Vielfalt in den Kindern ist so groß, dass wir mit Normvorstellungen z.B. in der Schule nicht weiterkommen. Ein sprachbasiertes Schulsystem bevorzugt Mädchen. Das dreigliedrige Schulsystem ist ungerecht, weil es ungleiche Kinder auf ein nach Gleichheit strebendes System zwingt. Das ist reine Willkür und wird der Individualität/Vielfalt nicht gerecht. Das ist nur möglich, wenn das Kind als Individuum gesehen und gefördert wird.«
Prof. Dr. Remo Largo, auf dem II. Kongress der Schulerneuerer in Bregenz
»Schule darf sich nicht an der „Logik des Marktes“ orientieren. Die Entwicklung der jungen Menschen steht über dem Leistungsprinzip. Schule muss die Lebensprobleme der Jugendlichen so ernst nehmen wie deren Lernprobleme. Solch eine humane Schule ist die beste Leistungsschule. Unterricht ist nicht nur Stoffvermittlung, sondern eine helfende Beziehung von Lehrerinnen und Lehrern zu den Schülern.
Die Würde des Schülers und die Würde des Lehrers ist unantastbar. Kein Kind darf seelisch verletzt werden, seine Persönlichkeitsrechte müssen im Unterricht gewahrt werden. Jugendliche dürfen nicht durch Überforderung, Kränkung und Angst in eine hilflose Situation geraten, ebenso wenig Lehrerinnen und Lehrer. Schule ist immer noch ein Ort, an dem Demokratie kaum praktiziert wird. Eltern und Lehrer könnten durch Mitverantwortung für ein Schulklima der Zusammenarbeit eintreten. Schüler sind in der Lage, ihr Lernen mitzugestalten, das Lernen zu ihrer Sache zu machen.«
Prof. Dr. Kurt Singer