Von kleinen und großen Übergängen – von Heidy de Blum
Es ist Samstagmorgen, es klingelt kein Wecker, es gibt keinen Termin, wir haben das ganze Wochenende keine Verpflichtungen, keine Pläne. Mein Mann und ich haben beide frei und können einfach Zeit mit unseren Kindern verbringen.
Ich atme durch und freue mich, denn es fühlt sich nach Leichtigkeit an.
Doch dieses Gefühl hält nicht besonders lange an. Es gibt Streit – gefühlt ist ständig etwas los.
Dabei wollen wir doch einfach mal ein bisschen entspannen. Was ist denn los?
Es ist Samstag… das ist los… und Samstag bedeutet, es ist etwas anders als sonst. Es ist der Übergang von der Woche und einem klar strukturierten Alltag zum Wochenende. Hier will jeder Entspannung und irgendwie scheint es nicht zu klappen. Denn Übergänge sind nun mal nicht so einfach - für viele Kinder nicht und für viele Erwachsene eben auch nicht.
Meine Kinder brauchen Klarheit. Who is in charge? Montag bis Freitag ist das alles ganz klar und eindeutig, aber Samstag soll auf einmal alles anders sein?
Das geht nicht einfach mal so von einem Moment auf den anderen. Und deswegen ist es am Samstag, vor allem am Samstagvormittag, bei uns oftmals erstmal ungemütlich, holprig, es hat leider nicht besonders viel mit Leichtigkeit zu tun. Bis wir uns alle auf diese neue Situation einstellen.
Nun ist dies nur ein „kleiner“ Übergang… Da kann man vielleicht besser verstehen, dass andere Übergänge, wie der Start in Kindergarten oder Schule beispielsweise, für uns und unsere Kinder doch eine besondere Herausforderung sein können.
Und auch hier kommt es eben darauf an, wie wir so ticken, wie wir mit Veränderung klarkommen und welche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Was brauchen wir als Eltern, um Übergänge gut zu begleiten? Was brauchen unsere Kinder?
Das herauszufinden ist manchmal ein mühsamer Weg, aber es lohnt sich!