Hilfe, meine Kinder kommen in die Schule! – von Heidy de Blum
„Wie alt seid ihr denn?“, werden sie gefragt…
„Oh, schon 6! Na, dann kommt ihr ja bald in die Schule… Freut ihr euch schon?“
Meine Zwillinge nicken… Doch in ihrem Blick sehe ich, dass sie gar nicht so genau wissen, was sie mit der Frage anfangen sollen. Und wie auch? Schließlich erhalten meine Kinder durchaus gemischte Botschaften zum Thema Schule:
„Wow – dann seid ihr ja schon die Großen!“
„Oh Schule… dann beginnt der Ernst des Lebens!“
„In der Schule ist es ganz anders als im Kindergarten!“
„Wie toll, dann lernt ihr Lesen und Schreiben!“
Und noch viele mehr… Keine Ahnung, was wohl wirklich in den zauberhaften Köpfen meiner Kinder vor sich geht.
Im September ist es bei uns also soweit… Schulanfang.
Und auch bei mir macht sich eine Mischung aus Gefühlen breit. Natürlich trage ich meinen Rucksack, gefüllt mit eigenen Erfahrungen in der Schule, mit Stimmen von den vielen LehrerInnen aus den familylab-Weiterbildungen, die es unbedingt anders machen wollen, mit vielen Frustrationen über das gesamte Schulsystem, mit Ängsten und mit Hoffnung.
Doch letztendlich kann ich mich nur hinsetzen, den Rucksack öffnen, mir ansehen was alles zu finden ist und mir dann klar machen, dass meine Kinder ihren eigenen, neuen und noch ganz leeren Rucksack bereits in ihren Zimmern stehen haben. Wie ihre Erfahrung sein wird, kann keiner wissen. Und was in meinem Rucksack steckt, bleibt auch in meinem. Ich will ihnen nicht bereits das eine oder
andere Päckchen mitgeben, sondern es ihnen möglich machen, ihren ganz neuen, eigenen Weg zu gehen, mit allem was dazu gehört.